Kriessern deutlich stärker

(dip) Die RS Kriessern wurde ihrer Favoritenrolle gegen die zur Zeit angeschlagene RR Hergiswil vollauf gerecht. Obwohl die Kriessner mit zwei Saisonneulingen antraten, holten sie sich ein deutliches 29:9.

Der Sieg der Rheintaler geht auch in dieser Höhe in Ordnung und hätte gar noch höher ausfallen können, hätte David Hungerbühler im letzten Kampf einen soliden Vorsprung nicht leichtfertig verschenkt. Doch dazu später mehr.

Debut für Figueroa und Gazharyan
Bei den Hergiswilern kehrte von den Leistungsträgern nur Thomas Suppiger ins Team zurück und daher war klar, dass es gegen den Kriessner Co-Leader schwer werden würde. Hugo Dietsche setzte zwar nicht auf seine stärkste Equipe, doch auch mit neuer Aufstellung präsentierte sich der Titelverteidiger stark.
Bis 57kg Freistil gab Guillermo Figueroa sein Saisondebut für die Gelb-Schwarzen und er tat dies gegen Loris Müller erfolgreich. Obwohl er gegen Ende des Kampfes etwas abbaute, holte er sich einen klaren 9:2 Punktesieg.
Für Stimmung in der voll besetzten Oberrieter Mehrzweckhalle sorgte danach einmal mehr Ramon Betschart. Im Schwergewicht bis 130kg stand ihm mit Silvio Wyrsch ein Mann gegenüber, der das Gewichtslimit ausschöpfte und damit mehr als 40kg schwerer war als Betschart. Das half dem Innerschweizer allerdings wenig, denn der erste Angriff des Kriessners war auch der Letzte. Mit 7 Durchdrehern in Folge holte er sich ein 16:0 noch bevor sich der Zeiger einmal gedreht hatte.
Christoph Wittenwiler hatte bis 61kg mit Thomas Wisler einen der wenigen Routiniers der Hergiswiler als Gegner. Zwar unterlag der Kriessner knapp mit 4:7, doch dabei gelang Wittenwiler die bis anhin stärkste Saisonvorstellung.
Man hatte sich ja gefragt, ob Philipp Hutter nach seinem Rücktritt aus dem Nationalkader das Leistungsniveau halten könnte. Im Kampf bis 97kg Freistil gegen Martin Suppiger zeigte er nicht zum ersten Mal in dieser Saison, dass allfällige Zweifel unbegründet waren. Der 6:3 Sieg gegen einen Hergiswiler Trumpf war verdienter Lohn für einen taktisch starken Kampf.
In der letzten Begegnung vor der Pause kam mit Gagik Gazharyan der zweite Kriessner Debutant zum Einsatz. Bis 65kg Freistil begann der Kriessner gegen David Wisler stark und holte sich einen deutlichen Vorsprung heraus, doch im zweiten Umfang baute der ETH Doktorand stark ab und musste kurz vor Schluss den Ausgleich zum 10:10 hinnehmen. Dann raffte sich der Kriessnern nochmals auf und holte sich mit der Endsirene die 2 Punkte zum 12:10 Punktesieg.

Hungerbühler nachlässig
Fabio Dietsche hatte nach dem Pausentee bis 86kg gegen Julius Kurmann keine Mühle. Zwar verschenkte er wegen einer Unachtsamkeit einen Mannschaftszähler, doch das spielte an diesem Abend für einmal keine Rolle. Das 16:1 sprach auf jeden Fall eine deutliche Sprache.
Bis 70kg Greco musste Marco Hodel kurz nach dem Start gegen Manuel Wittenwiler wegen einer Ellbogenverletzung aufgeben.
Tobias Betschart zeigte bis 80kg Freistil gegen Philippe Kunz einen starken Kampf. Er griff immer wieder an und sicherte sich damit einen klaren 19:3 Überlegenheitssieg. Wermutstropfen waren auch hier die nicht zwingenden 3 Zähler für seinen Gegner, doch das ist Jammern auf hohem Niveau.
Adrian Kronenberg bis 74kg Freistil konnte einem Leid tun. Er hatte gegen Marc Dietsche keine Chance und musste noch vor Ablauf des ersten Abschnitts mit einem 16:0 von der Matte.
Der Kampf war natürlich längst entschieden und doch hoffte man auch im letzten Kampf des Abends zwischen David Hungerbühler und Martin Grüter bis 74kg Greco auf ein positives Ergebnis für die Gastgeber. Lange sah es auch danach aus, denn Hungerbühler holte sich bis zur Pause einen sicheren Vorsprung heraus. Nach der Pause brachte sich der Kriessner dann aber mit zwei riskanten Aktionen aus der Defensive heraus um die Früchte seiner Anstrengungen. Die 6:8 Niederlage verhalf den Gästen wenigstens zu einem versöhnlichen Abschluss.

Wettkampfprotokoll

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