Kriessern legt vor

(dip) Die Ringerstaffel Kriessern gewinnt den ersten Kampf der Winforce Premium League gegen den RC Willisau auswärts mit 14:20. In einem packenden und engen Duell in Grosswangen entscheiden die höheren Einzelsiege.

1250 gutgelaunte Ringerfans aus beiden Lagern, die Kriessner reisten mit 3 Cars in die Innerschweiz, sorgten schon vor Beginn für Stimmung. Obwohl in Unterzahl, erwiesen sich die Anhänger der Gäste als deutlich lauter als die Willisauer. Es sollte ein Zeichen für den Verlauf des Kampfes sein.

Erste Hälfte klar zu Gunsten der Kriessner
Die Kriessner wussten, dass ihre Vorteile wohl in der ersten Halbzeit der Begegnung liegen würden. Hugo Dietsche hatte sein Team mit einer taktischen Marschroute in den Kampf geschickt, die in den ersten Kämpfen offensichtlich wurde. Dosiertes Risiko, lieber «zu Null» ringen als unbedingt die definitive Entscheidung suchen war die Vorgabe. Wild Urs riskierte bis 57kg Freistil gegen Timon Zeder wenig, ging nur dann in den Angriff, wenn er seiner Sache sicher war. Ein 0:5 war der optimale Start für die Kriessner.
Im Schwergewicht bis 130kg Greco war man gespannt, ob Ramon Betschart die Niederlagen aus den Halbfinals verarbeitet hatte. Alishahi Delian bekam die Antwort dann schmerzlich vor Augen geführt. Von Verunsicherung war nichts zu spüren und Betschart liess der Walliser Verstärkung beim 0:13 keine Chance.
Auch Gabor Molnar wusste, was von ihm erwartet wurde. Bis 61kg Greco liess es der Ungar gegen Michael Portmann gemächlich angehen. Lange sah es danach aus, als ob er die budgetierten 3 Punkte nicht einfahren könnte, doch eine tolle 4er Wertung kurz vor Schluss brachte die entscheidende Differenz zum 1:9.
Endlich gabs dann auch für die Gastgeber etwas zu feiern. Stefan Reichmuth führte bis 97kg Freistil die etwas feinere Klinge als Philipp Hutter. Der Zehnte der diesjährigen U23 WM hatte zwar Pech, dass er wegen einer Verletzungspause für eine nichtblutende Blessur mit einem Punkt für Hutter bestraft wurde, doch er schaffte mit dem 6:1 die erhoffte 5-Punktedifferenz trotzdem.
Den Schlusspunkt in einer starken Kriessner Halbzeit setzte bis 65kg Dominik Laritz gegen Lukas Bossert. Die Oberrieter Verstärkung trat mit einer Abgeklärtheit auf, die Freund und Feind staunen liess und am Ende brachte sie Laritz ein klares 0:12.

Dietsche sichert den Sieg
Der zweite Umgang ging dann ebenso deutlich an die Willisauer, doch den 5 Kriessnern gelang es mehrheitlich, den Schaden soweit in Grenzen zu halten, dass es am Ende trotz ausgeglichener Anzahl Siege, zum Gesamtsieg reichte. Damian Dietsche zeigte bis 86kg Greco gegen Samuel Scherrer einen guten Kampf, doch eine umstrittene Viererwertung war eine Hypothek, die sich der Willisauer nicht mehr nehmen liess. 5:1 lautete am Ende das Resultat.
Spektakel, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, gabs dann beim Auftritt von Andreas Vetsch und David Hungerbühler bis 70kg Greco. Die beiden Offensive-Spezialisten liesse es zur Freude des Publikums so richtig Krachen und zum Schluss hatte Vetsch mit 17:11 die Nase vorn.
Auch Tobias Betschart fand bis 80kg Freistil nicht auf die Siegesstrasse zurück, doch gegen Andreas Reichmuth einmal im Rückstand, hielt er sich an die Taktik seines Trainers und verteidigte die 5-Punktegrenze beim 5:1 erfolgreich.
Marc Dietsche erlöste dann die Kriessner Anhänger. Mit einem hart erkämpften 3:9 Punktesieg, bei dem er gegen Tobias Portmann sein überragendes Gefühl demonstrierte, holte sich Dietsche die nötigen Punkte zur Siegsicherung.
Zwar verlor danach Sergiy Sirenko bis 74kg gegen Jonas Bossert 6:3, wobei der Kriessner gegen den ehemaligen Kadermann stark auftrat, doch das war für die Lions nur noch Resultatkosmetik. Damit können die Kriessner am nächsten Samstag in der RSK Arena in Widnau ihren Titel verteidigen. Dazu braucht es nochmals 100% Einsatz, Siegeswille gepaart mit einer starken Taktik und die Unterstützung eines euphorischen Publikums.

Wettkampfprotokoll

 

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