Kriessern holt sich das Finalticket

(dip) In der mit 700 Zuschauern ausverkauften Kriessner Mehrzweckhalle mussten die Gastgeber zwar die zweite Saisonniederlage einstecken, aber das 15:16 reichte nach dem 17:14 Auswärtssieg für die ersehnte Finalqualifikation.

Es war angerichtet für ein Sportfest in der Halle der RS Kriessern. Volle Ränge, zwei frenetische Fanlager, die ihre Teams mit vollem Einsatz unterstützten und eine Ausgangslage, die spannender nicht hätte sein können. Die Mannschaften trugen dann ihren Teil zur Party bei, in dem sie sich ein Duell lieferten, dass alles beinhaltete, was das Ringerherz begehrte.

Dietsche mit wegweisendem Sieg
Erstmals in dieser Saison trat Dimitar Sandov bis 57kg Greco an. Wer gedachte hatte, dass die 4kg «abkochen» den besten Kriessner Punktelieferanten aufhalten würden, sah sich getäuscht. In seinem typischen Stil bearbeitete der Kriessner Flurin Meier unablässig und holte mit dem 15:0 den einzigen vorzeitigen Sieg des Abends.
Zwei Mal schon hatte sich Damian Dietsche bis 130kg in diesem Jahr an Roman Zurfluh die Zähne ausgebissen, doch im wohl wichtigsten Moment schaffte der Kriessner den Turnaround. Bis 130kg Freistil holte er sich einen wegweisenden 6:3 Punktesieg, der die Halle ein erstes Mal erzittern liess.
Es war augenscheinlich, welche Taktik Christoph Wittenwiler bis 61kg Freistil gegen Nils Leutert mit auf den Weg bekommen hatte. Aus einer gesicherten Defensive sollte er den Schaden in Grenzen halten und dies tat der Kriessner bei der 0:8 Punkteniederlage dann auch.
Im Duell zweier Greco-Kaderringer behielt Ramon Betschart bis 97kg Greco gegen Christian Zemp das bessere Ende für sich. Das 4:0 lebte vor allem von der Spannung, ohne dabei grosse ringerische Hightlights zu bieten. Auch bei Dorien Hutter war die Vorgabe klar. Bis 65kg Greco sollte er dem Freistilspezialisten Nino Leutert den Greco-Stil aufzwingen und damit punkten. Das gelang nicht nach Wunsch und das 0:10 war dann auch kleiner Dämpfer vor der folgenden Pause.

Laritz mit Kämpferherz
Nachdem der Kriessner Nachwuchs zeigte, was in einem Ringertraining zu erwarten ist, ging es weiter mit dem Kampf bis 86kg Freistil. Tobias Betschart und Tanguy Darbellay traten zum Revanchekampf für die Hinrunde an. Betschart agierte dabei sehr defensiv und erfüllte damit den einen Teil der Vorgabe seines Coaches. Das ihm beim 0:10 keine Wertung gelang, war der unerfüllte zweite Teil seines Auftritts.
Den ringerische Höhepunkt des Abends bot dann die Begegnung bis 70kg Freistil zwischen Dominik Laritz und Randy Vock. Der Kriessner erkämpfte sich im ersten Umgang eine knappe Führung, doch Vock reagierte im zweiten Umgang mit Beinangriffen, die bei jedem anderen Gegner zum Erfolg geführt hätten. Doch Laritz gab die schon sicher geglaubten Punkte nicht ab und am Ende holte sich der Kriessner mit einem spektakulären Konter die letzten 2 Punkte zum frenetisch gefeierten 5:0 Punktesieg.
Nichts zu feiern gab es bis 80kg Greco für Fabio Dietsche. Die Hoffnung, sich gegen Marc Weber durchzusetzen, erfüllte sich nicht. Der unbequeme Freiämter erwies sich beim 0:8 ein weiteres Mal als zu hohe Hürde für den Kriessner.
Damit war vor den zwei letzten Kämpfen bis 75kg nach wie vor jeder Ausgang möglich. Zuerst trat David Loher im Greco gegen Pascal Strebel an. Strebel hatte zwar leichte Vorteile, konnte sich aber gegen Loher nie vorentscheidend absetzen und weil der Kriessner im zweiten Umgang das Tempo forcierte, schaffte er beim 1:7 dank einer Passivität des Freiämters den budgetierten Mannschaftszähler.
Nun war es an Marc Dietsche, im abschliessenden Freistilkampf gegen Joel Meier die fehlenden Punkte zu holen und Dietsche erfüllte seinen Auftrag mit Unterstützung der Kriessern Anhänger mit Bravour. Er gewann deutlich mit 10:0 und verhalf damit Gelb-Schwarz zum Finaleinzug.

 Wettkampfprotokoll

Kampf nachschauen

Bildlegende (Foto Doris Sieber): Die Kriessner feiern den Finaleinzug mit ihrem lautstarken Anhang.

 

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