Kriessern verpasst Überraschung

(dip) Die RS Kriessern verliert den Halbfinal-Hinkampf trotz kämpferischem Auftritt deutlich mit 12:24. Damit sind die Chancen auf eine Finalqualifikation wohl nur noch rechnerischer Art.

Es hätte alles zusammenpassen müssen, um die RS Freiamt ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Mit der Rückkehr einiger Leistungsträger sowie dem Einsatz der beiden Leihringer von der RRTV Weinfelden hofften die Kriessner, dem Gegner Paroli bieten zu können, doch wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu.

Wild bricht ein
Urs Wild stellte sich einmal mehr in den Dienst der RS Kriessern und er musste für die Klasse bis 57kg Freistil etliche Kilos abkochen. Zu Beginn merkte man noch nichts davon und Wild übernahm gegen Flurin Meier das Zepter. Doch nach einer 6:0 Führung brach Wild nach den ersten Punkten von Meier komplett ein. Bei einem Endresultat von 6:22 und einem völlig entkräfteten Wild darf man sich fragen, ob eine solche Tortur Sinn macht. Damit bekam der Kampf nicht die Dynamik, die sich die Kriessner vom Einsatz des Weinfelders erhofft hatten. Ramon Betschart sorgte aber bis 130kg Greco gegen Kaderkollege Damian von Euw dafür, dass der Lärmpegel in der Halle wieder stieg. In einem Abnützungskampf gelang es Betschart trotz klaren körperlichen Vorteilen des Freiämters, beim 6:6 zwei Mannschaftszähler aufs Kriessner Konto zu buchen.
Bis 61kg Greco mühte sich Christoph Wittenwiler gegen Nino Leutert zwar redlich, doch Zählbares schaute dabei nicht heraus. Dagegen zeigte sich Leutert effizient und punktete regelmässig bis zum 0:15 Überlegenheitssieg. Auch der zweite Weinfelder brachte an diesem Abend nicht die erhofften Punkte. Allerdings lag es bei Jeremy Vollenweider bis 97kg gegen Magomed Ayskhanov nicht am ringerischen Können, sondern an einem Cut am Kopf, der den Kriessner zur Aufgabe zwang.
Starker Auftritt dann von Dominik Laritz bis 65kg Freistil gegen Michael Bucher. Zwar nutzte Bucher eine Unachtsamkeit der Kriessners zu einer 0:4 Führung, doch Laritz liess sich nicht beirren und zog seine Kampftaktik durch, was ihm am Ende die umjubelte Wende zum 7:4 Punktesieg brachte.

Dietsche mit starkem Comeback
Nach der Ehrung der Kriessner Nachwuchsabteilung ging es mit der Klasse bis 86kg weiter. Damian Dietsche bekam dabei mit Marc Weber einen äusserst unangenehmen Kontrahenten vorgesetzt. Dietsche löste die Aufgabe souverän und fuhr einen ungefährdeten 8:0 Punktesieg ein.
Ebenso souverän löste dann Pascal Strebel die Herausforderung David Loher. Der Kriessner Nachwuchsmann zeigte zwar keinen Respekt vor dem nach wie vor grossen Namen, doch seine Angriffsversuche blieben im Gegensatz zu jenen von Strebel erfolglos, was eine 0:8 Niederlage zur Folge.
Tobias Betschart trat mit dem Vorsatz an, seine Farben im Rennen zu halten, doch das Vorhaben gelang gegen Joel Meier nicht. Nach anfänglicher Führung des Kriessners stellte sich Meier bis 80kg Freistil besser auf Betschart ein und konterte dessen Angriffe mehrheitlich erfolgreich. Betschart rackerte zwar bis zum Schluss, doch die Punkte gingen an Meier. 8:22 hiess es nach langen 6 Minuten.
Marc Dietsche gab nach längerer Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback. Dies ist um so erfreulicher, als dass sein Gegner bis 75kg Freistil kein geringere als der EM-Dritte von 2019, Randy Vock, war. In einem äusserst taktisch geführten Kampf behielt Dietsche mit 4:1 die Oberhand.
Zwar war der Kampf schon entschieden, doch David Hungerbühler ging mit dem Vorsatz in den Kampf gegen Yves Müllhaupt, den Schaden noch zu minimieren. Allerdings blieb es beim Vorsatz, denn trotz offensiver Kampfführung des Kriessner blieb am Ende auch bis 75kg Greco nur eine 5:11 Niederlage. Das 12:24 ist eine Hypothek, doch die Kriessner sind gewillt, im Aargau ein positives Resultat zu holen. Ein Fancar ist organisiert (Details auf www.rsk.ch) und bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt.

Wettkampfprotokoll

Kampf nachschauen (ab ca.12.00 Uhr)

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