Willisau wankt, aber fällt nicht

(dip) In einem attraktiven Halbfinalkampf muss sich die RS Kriessern den Willisau-Lions mit 15:21 geschlagen geben. Zwar gewannen sie ebenso viele Kämpfe wie die Lions, doch in einer Begegnung der klaren Resultate machten zwei knappe Entscheidungen den Unterschied.

Es sprach im Vorfeld nicht viel für die Gastgeber, denn zum einen konnte man ein weiteres Mal nicht in Bestbesetzung antreten, zum anderen war der samstägliche Gegner bis anhin äusserst souverän aufgetreten. Doch die Kriessner forderten den Favoriten mit einer guten Aufstellung und viel Kampfgeist.

Wittenwiler stark
Erstmals trat Christoph Wittenwiler bis 57kg Freistil an und er zeigte trotz «Abkochen» einen starken Kampf. Florian Bissig schaffte es Mal für Mal nicht, die Beinangriffe von Wittenwiler zu parieren. Leider verletzte sich Bissig beim Stand von 13:0 am Knie und musste den Kampf aufgeben.
Noel Hutter trat bis 130kg Greco gegen Alishahi Delian ohne Respekt an, doch gelang es ihm nicht, genügend Druck aufzubauen, um den Willisauer ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Dieser setzte sich denn auch mit 0:15 durch.
Auch Raphael Jäger trat eine Gewichtsklasse tiefer als bisher an, nämlich bis 61kg Greco. Anders als Wittenwiler vor ihm konnte der Kriessner den Substanzverlust nicht verbergen. Timon Zeder zermürbte seinen Gegner taktisch geschickt und holte sich einen in dieser Höhe nicht erwarteten 0:10 Punktesieg.
Zu seinem Winforce Premium League Debut kam bis 97kg Freistil Fabian Ulmann. Allerdings hätte er sich für seine Premiere sicher einen einfacheren Gegner als Vizeeuropameister Samuel Scherrer gewünscht. Erwartungsgemäss holte sich dieser den Kampf vorzeitig mit 0:15. Nach diesen 3 Niederlagen sorgte Dominik Laritz bis 65kg Freistil dafür, dass die Kriessner ihm Rennen blieben. Trotz ultradefensiver Taktik seines Gegners Lukas Bossert gelang es Laritz, den einen oder anderen Angriff durchzubringen und so war der 9:0 Sieg mehr als verdient.

Dietsches überzeugen
Gleich nach der Pause gabs das nächste Erfolgserlebnis für die Gastgeber. Damian Dietsche trat gegen Yanik Bucher bis 86kg Greco äusserst entschlossen auf. Er setzte sein Gegenüber permanent unter Druck und kannte nur eine Richtung, nämlich den Vorwärtsgang. Zwar musste er seinem Gegner bei einer unglücklichen Aktion 4 Zähler zugestehen, doch schmälerte das den überzeugenden 19:4 Erfolg nur wenig.
Nichts Zählbares gabs dagegen für David Loher bis 70kg Greco. Michael Portmann war sowohl im Standkampf als auch in der Bodenlage zwingender und liess Loher keine Chance. Das Verdikt von 0:18 zeigte das Stärkenverhältnis deutlich.
Einer von zwei knappen Siegen holte sich Tobias Betschart bis 80kg Freistil. Der Kriessner war der Aktivere von zwei vorsichtig agierenden Athleten und verdiente sich den 3:0 Sieg damit, dass er Andreas Reichmuth nie zur Ruhe kommen liess.
Im Spitzenkampf des Abends bis 75kg Freistil trafen die beiden Nationalkadermitglieder Marc Dietsche und Tobias Portmann aufeinander. Nach einem 0:1 Rückstand wegen Passivität nutzte Dietsche eine der wenigen Chancen in diesem Kampf zu einer sehenswerten 4er Wertung. Danach verteidigte Dietsche den Vorsprung geschickt und brachte das 4:2 über die Zeit. Somit stand es vor dem letzten Kampf 15:17 für Willisau und mit einem Sieg hätte David Hungerbühler Schwarz-Gelb zur Überraschung verhelfen können. Hätte, denn Jonas Bossert liess sich nicht verunsichern. Im Gegenteil, ihm gelang noch vor der Pause ein Schultersieg, der zwar umstritten war, letztlich vom Kampfgericht aber gegeben wurde. Das 15:21 ist zwar knapper als viele erwartet haben, doch für den Rückkampf doch eine beträchtliche Hypothek.

Wettkampfprotokoll:

 Kampf nachschauen:

Bildlegende: Entscheidung in einem ausgeglichenen Duell: Marc Dietsche (rot) mit gelungenem Angriff gegen Tobias Portmann (blau).

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