Kriessern muss unten durch

(dip) Die Ringerriege Einsiedeln scheint sich zum Angstgegner der Kriessner zu entwickeln. Nachdem man schon im Halbfinal vom letzten Jahr mit einem Unentschieden zufrieden sein musste, setzte es nun im zweiten Heimkampf der Saison eine überraschende 19:20 Niederlage ab.

Zwei unerwartete Schulterniederlagen nach Punkteführung waren zu viel. Die Kriessner gewannen zwar eben so viele Kämpfe wie die Einsiedler, aber die zwei 0:4 Niederlagen waren nicht zu korrigieren. Zudem mussten die Gastgeber auf Ramon Betschart verzichten, der am Montag an den Junioren Weltmeisterschaften zum Einsatz kommt.

Rückstand schon zur Pause
Der Start gelang den Kriessnern ansprechend. Nico Lüchinger holte sich in seinem zweiten Winforce Premium League Kampf den ersten Mannschaftspunkt. Bis 57kg Freistil unterlag er zwar Kai Neyer mit 2:10 Punkten, aber den Zähler verdiente er sich mit einem couragierten Auftritt.
Mehr hatte man von Damian Dietsche erhofft, doch der Gewichtsunterschied bis 130kg Greco gegen Sven Neyer wog im wahrsten Sinne des Wortes zu schwer. Er musste sich deutlich mit 1:13 geschlagen geben.
Es kam aber mit dem Kampf von Christoph Wittenwiler gegen Lars Neyer bis 61kg Greco noch schlimmer. Wittenwiler erkämpfte sich einen deutlichen Vorsprung, bis Neyer eine Unachtsamkeit des Kriessners geschickt ausnutzte und diesen auf die Schultern legen konnte.
Philipp Hutter konnte die Negativspirale dann allerdings stoppen. Bis 97kg Freistil gelang im gegen Robert Valentin, eine Verstärkung Einsiedelns aus dem MMA, ein letztlich überzeugender 12:6 Punktesieg.
Für den zweiten Sieg vor der Pause sorgte Dominik Laritz. Nachdem er letzte Woche noch seine ersten Saisonniederlage einstecken musste, wusste er gegen Michael Schönbächler zu überzeugen. In einem attraktiven Freistilkampf führte Laritz die feinere Klinge und gewann klar mit 18:6.

eine unerwartete Niederlage zuviel
Nach der Pause setzte Fabio Dietsche die angefangene Serie fort. Bis 86kg Greco hatte er Mathias Käser mehrheitlich sicher im Griff. Beim 11:1 Sieg musste er seinem Gegner aber doch einen Punkt zugestehen.
Im nächsten Kampf nahm das Unheil dann seinen Lauf. Gabor Molnar stieg trotz Untergewicht als Favorit in den Kampf bis 70kg Greco gegen Lukas Schönbächler. Zu Beginn sah es auch danach aus, als ob Molnar seiner Rolle gerecht werden würde und er ging gegen den unbequemen Klosterstädter in Führung. Doch mit einer unbedachten Aktion brachte sich der Ungar in Kriesserns Diensten selbst in Bedrängnis und Schöchbächler liess sich nicht zwei Mal bitten und gewann auf die Schultern. Damit war klar, dass die Kriessner nur noch gewinnen konnten, wenn sie das Optimum aus den verbleibenden Kämpfen holen würden.
Doch schon Tobias Betschart gelang es nicht, seinen Kampf bis 79kg Freistil zu gewinnen. Gegen seinen ewigen Rivalen, Andreas Burkart, musste er trotz totalem Einsatz und zwischenzeitlicher Führung eine äusserst knappe 4:5 Niederlage hinnehmen.
Nun waren Marc Dietsche und David Hungerbühler gefordert. Zwei 4:0 Siege mussten her, um das Blatt noch zu wenden oder zumindest durfte man dem Gegner keinen Punkt zugestehen. Es sollte nicht soweit kommen, denn Marc Dietsche zeigte bis 74kg Freistil gegen den ehemaligen Bundesligaprofi Adrian Mazan zwar eine überzeugende Leistung, doch er konnte nicht verhindern, dass dem Polen beim 7:2 zwei Punkte gutgeschrieben wurden.
Die Einsiedler lagen uneinholbar in Front und David Hungerbühler konnte bis 74kg Greco gegen Tim Zehnder nur noch Resultatkosmetik betreiben. Dies gelang ihm und er holte sich nach klarer Führung den geforderten Schultersieg. Die Kriessner stehen nach 3 Kämpfen nicht da, wo man es erwartet hatte und der Druck auf Trainer und Mannschaft nimmt schon früh in der Saison zu.

Wettkampfprotokoll

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