Kriessern vor Finaleinzug

(dip) Das Resultat sah mit 14:22 am Ende klarer aus, als es der Kampf im ersten Halbfinal zwischen der RR Einsiedeln und der RS Kriessern war. Lange hielt der Aussenseiter gut mit und forderte den Gästen alles ab. Letztlich setzte sich aber das ausgeglichenere Team durch.

Es war nicht zu übersehen, dass die RR Einsiedeln mit viel Elan in diese Begegnung stieg und durch den überraschenden Einzug in diesen Halbfinal viel Rückenwind hatte. Die erste Hälfte in der Sporthalle Brüel in Einsiedeln verlief so gar nicht nach dem Gusto der äusserst zahlreich mitgereisten Kriessner Anhänger. Dafür versetzten die Gastgeber ihre Fans in Ekstase und eine knappe Pausenführung liess sie auf einen Überraschungscoup hoffen.

mässiger Start
Bis 57kg Freistil waren die Kriessner noch im Fahrplan. Leihringer Urs Wild hatte gegen Dany Kälin keine Mühe, seine Fähigkeiten in Punkte umzusetzen und er gewann vorzeitig mit 0:15.
Doch schon im Schwergewicht kam der Rheintaler Motor vorübergehend ins Stottern. Ramon Betschart, bis anhin mit einer makellosen Saison, musste sich bis 130kg Greco erstmals geschlagen geben. Sven Neyer hatte sich diesmal besser auf den jungen Kriessner eingestellt und knackte in einem sehr engen Kampf mit 6:5 die Betschart-Festung. Im Kriessner Lager war man ob der Niederlage noch nicht sonderlich beunruhigt.
Das änderte sich nach dem Kampf bis 61kg Greco, in dem Gabor Molnar seinen Kontrahenten Patrick Dähler anfänglich gut im Griff hatte. Doch dann riskierte Molnar zu viel und brachte sich derart in Bedrängnis, dass er mit einer Schulterniederlage von der Matte musste.
Phillip Hutter trat nach einer Verletzungspause bis 97kg gegen Andrii Visar an. Es war dem Kriessner anzumerken, dass er nicht volles Risiko ging und das Augenmerk auf die Defensive legte. Zwar verlor Hutter den Kampf mit 6:0, doch wichtiger war, dass der Belastungstest gelungen ist.
Dominik Laritz, ebenfalls nach längerer Pause wieder auf der Matte, zeigte bis 65kg Freistil gegen Jan Neyer keine Zurückhaltung. In einem attraktiven Kampf setzte er sich am Ende mit 6:20 durch und sorgte damit dafür, dass die Kriessner trotz zweier unerwarteter Niederlagen dran blieben.

4Siege nach der Pause
Der Wind drehte mit dem ersten Kampf nach dem Pausentee. Damian Dietsche hauchte bis 86kg Greco seinen Farben wieder leben ein, indem er Matthias Käser mit der ersten gefährlichen Aktion, einem Hüfter, in die Knie oder besser auf die Schulter zwang.
Erstmals trat David Hungerbühler in diesem Jahr bis 70kg Greco an. Ganz spurlos ging das Gewichtmachen nicht am Kriessner vorbei und das nutzte Michel Schönbächler zu einigen Punkten, doch am Ende setzte sich Hungerbühler verdientermassen mit 8:12 durch.
Knapp daneben ist auch vorbei. Unter dieses Motte musste man auch das dritte Aufeinandertreffen bis 80kg Freistil von Andreas Burkard und Tobias Betschart stellen. Wieder war es ein Kampf auf Messers Schneide und wiederum war es am Ende Burkard, der beim 7:4 knapp die Oberhand behielt.
Gespannt war man auf den Kampf der zwei Kaderringer Yves Neyer und Marc Dietsche bis 74kg Freistil. Dietsche zeigte einen ganz starken Auftritt und wies seinen Kontrahenten überraschend deutlich mit 2:10 in die Schranken.
Damit hätte Tim Zehnder bis 74kg Greco gegen Sergiy Sirenko ein 4:0 gebraucht, um seinem Team noch zu einem Unentschieden zu verhelfen. Ein 4:0 gabs zwar, doch das Punktequartett ging beim 0:15 an den überlegenen Kriessner, der damit das Schicksal der Einsiedler endgültig besiegelte. Kriessern hat sich mit dem deutlichen Sieg wohl den Vorteil verschafft, den es für die Finalqualifikation braucht. Doch im Sport kann viel passieren und daher gilt es, am nächsten Samstag in Kriessner nochmals alles auszupacken, was man hat.

Wettkampfprotokoll:

TOP