Kein Schweizer Exploit in Baku

(dip) Die Schweizer Ringerelite verpasste es in Baku, sich einen der begehrten Quotenplätze zu sichern. Das Abschneiden ohne einen einzigen Sieg ist trotz starker Konkurrenz ernüchternd.

Man hat gewusst, dass die Mission Quotenplatz schwierig bis fast unmöglich werden würde. Allerdings hoffte man auf den einen oder anderen Sieg, um sich Moral für die letzte Phase der Qualifikation zu holen. Dies misslang gründlich, denn weder im Greco noch im Freistil konnten sich die Schweizer in Szene setzen.

Greco Aushängeschilder enttäuschen
Ein besonders unglückliches Händchen bewiesen die Freistilringer bei der Auslosung. Alle 4 mussten gegen Favoriten auf den Turniersieg starten und entsprechend vielen die Resultate aus. Thomas Epp, Nino Leutert, Tobias Portmann und Samuel Scherrer blieben ohne Chancen und ihre Gegner (Aryan Tsiutyn (RUS)10:0, Goderdzi Dzebisashvili (GEO) 4:1, Turan Bayramov (AZE) 10:0 und Osman Nurmagomedov (AZE), 5:0) qualifizierten sich allesamt für den Final und holten sich damit die Quotenplätze. Etwas mehr Glück hatten die Grecoringer im Lostopf, doch das Resultat war dann leider das gleiche wie im Freistil. Von Andreas Vetsch hätte man gegen den Moldawier Valentin Petic durchaus mehr erwarten können als die eine 10:0 Niederlage und auch Damian von Euw, der dem Kriessner Ramon Betschart vorgezogen wurde, machte gegen den Finnen Waltteri Latvala beim 14:4 alles andere als einen bestechenden Eindruck. Am besten hielt sich noch Fabio Dietsche, der gegen Elmar Nuraliiev (UKR) eine knappe 3:1 Niederlage einstecken musste, aber auch hier muss man attestieren, dass sein Gegner nicht zur europäischen Spitze gehört.

Letzter Möglichkeit in Istanbul
Ganz ist der Zug nach Paris noch nicht abgefahren, doch die Schweizer müssen sich deutlich steigern, wenn sie 2024 nicht leer ausgehen wollen. Das wäre nicht nur für die Athleten, die dem Ziel Paris 2024 alles untergeordnet haben, eine herbe Enttäuschung, sondern könnte den Verband die Zuteilung zu Topf 2 der Fördergelder von Swiss Olympic kosten, was für einen kleinen Verband wie Swiss Wrestling fatal sein kann. Es bleibt zu hoffen, dass den Schweizer Ringern doch noch eine Exploit gelingt und man sich im grössten sportlichen Schaufenster in Frankreichs Hauptstadt präsentieren kann.

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